Das amerikanische Bildungssystem bietet von der Grundschule bis zur Universität eine Vielzahl von Bildungswegen. In den Vereinigten Staaten ist der Schulbesuch Pflicht, und das Schuljahr teilt sich in zwei Semester auf.
Von der Elementary School über die Middle School bis hin zur High School durchlaufen Schülerinnen und Schüler verschiedene Bildungsstufen, bevor sie sich für ein College oder eine Universität entscheiden.
Im Unterschied zu Deutschland müssen alle wichtigen Fächer wie Mathematik, Englisch und US-Geschichte belegt werden, doch gibt es auch eine breite Auswahl an Wahlfächern. Das amerikanische höhere Bildungssystem umfasst verschiedene Arten von Institutionen und zeigt in seinem täglichen Ablauf sowie in seiner Struktur deutliche Unterschiede zum deutschen System.
Dieser Artikel gibt einen Überblick über Schulen, Hochschulen und Studienmöglichkeiten in den USA. Erfahren Sie mehr darüber, wie dieses einzigartige Bildungssystem funktioniert.
Das Schulsystem in den USA
In den USA beginnt die Schulpflicht im Alter von 5 oder 6 Jahren und dauert bis zum 16. oder 18. Lebensjahr, je nach Bundesstaat. Das Schuljahr ist in die Semester Herbst und Frühling aufgeteilt und umfasst normalerweise 180 Unterrichtstage.
Schulpflicht und -alter
Kinder in den USA müssen ab einem bestimmten Alter zur Schule gehen. Diese Pflicht beginnt meistens, wenn sie fünf oder sechs Jahre alt sind und dauert bis sie mindestens 16 Jahre alt sind.
In einigen Bundesstaaten kann die Schulpflicht sogar bis zum 18. Lebensjahr andauern.
Während dieser Zeit besuchen sie verschiedene Stufen des Bildungssystems, angefangen bei der Grundschule bis hin zur High School. Die genauen Altersgrenzen und Regeln können sich von Bundesstaat zu Bundesstaat unterscheiden.
Eltern haben dabei die Wahl, ihre Kinder in öffentlichen Schulen, Privatschulen oder zu Hause zu unterrichten, solange die Bildungsstandards eingehalten werden.
Aufbau des Schuljahres
Das Schuljahr in den USA ist in zwei Halbjahre unterteilt, mit einer Sommerpause dazwischen. Das erste Halbjahr beginnt im Spätsommer oder frühen Herbst und endet vor Weihnachten.
Das zweite Halbjahr beginnt nach Neujahr und endet im Frühsommer. Während des Schuljahres gibt es kürzere Pausen wie die Frühlings- oder Osterferien, sowie längere Pausen im Sommer und um die Feiertage herum.
Dieser Aufbau ermöglicht den Schülern eine strukturierte und klare Unterrichtsplanung und bietet genügend Zeit für Erholung und Regeneration.
Schulformen
In den Vereinigten Staaten gibt es drei Hauptformen von Schulen: die Grundschule, die Mittelschule (auch Junior High) und die Highschool. In der Grundschule werden Schülerinnen und Schüler von der ersten bis zur fünften Klasse unterrichtet.
Anschließend besuchen sie für die Jahre sechs bis acht entweder die Mittelschule oder die Junior High. Die Highschool umfasst dann die Klassen neun bis zwölf und bereitet die Schüler auf ihre zukünftige Bildungs- oder Berufswahl vor.
Insgesamt dauert das Schuljahr in den USA meistens neun Monate, beginnend im September und endend im Juni.
Schulen in den USA
Die Elementary School bietet Bildung für Schüler im Alter von 6 bis 11 Jahren an. Die High School bietet Kurse für Schüler im Alter von 14 bis 18 Jahren an.
Elementary School
Die Primarschule in den USA, auch bekannt als Elementary School, umfasst traditionell die Klassenstufen Kindergarten bis zur fünften oder sechsten Klasse. Schülerinnen und Schüler lernen grundlegende Fächer wie Mathematik, Englisch, Wissenschaft und Sozialkunde.
Außerdem nehmen sie an außerschulischen Aktivitäten wie Sport, Kunst und Musik teil, um ihre Interessen zu entwickeln und soziale Fähigkeiten zu fördern.
In der Primarschule liegt der Fokus darauf, eine solide Grundlage für das weitere Lernen zu legen. Schülerinnen und Schüler haben in ihren ersten Schuljahren die Möglichkeit, ihre Interessen zu erkunden und sich auf ein breites Spektrum von Fächern vorzubereiten.
Middle School oder Junior High
Die Middle School oder Junior High ist in den USA die Schule, die sich zwischen der Grundschule und der High School befindet. Dort besuchen Schülerinnen und Schüler normalerweise die Klassenstufen 6 bis 8.
In dieser Zeit werden sie auf die kommenden High-School-Jahre vorbereitet und erlangen grundlegende Kenntnisse in verschiedenen Fächern, inklusive Mathematik, Naturwissenschaften, Sozialkunde und Sprachen.
An der Middle School entwickeln die Jugendlichen auch ihre sozialen Fähigkeiten sowie ihre körperliche Fitness durch Sportaktivitäten und außerschulische Programme. Dieser Abschnitt des amerikanischen Schulsystems zielt darauf ab, die Schülerinnen und Schüler sowohl akademisch als auch persönlich zu fördern und für den weiteren Bildungsweg vorzubereiten.
High School
Die High School in den USA ist die Sekundarschule, die normalerweise aus den Klassen 9 bis 12 besteht. Während dieser Zeit werden Schüler auf das College oder die Universität vorbereitet.
Pflichtfächer wie Mathematik, Englisch und US-Geschichte gehören zum Lehrplan, ebenso wie Wahlfächer wie Kunst, Fremdsprachen und Sport. Das High-School-Leben umfasst auch außerschulische Aktivitäten wie Sportmannschaften, Clubs und soziale Veranstaltungen, die das Schülerleben bereichern.
In den USA ist das High-School-System in einigen Aspekten anders als das deutsche Schulsystem. Der Tagesablauf an einer amerikanischen High School beinhaltet verschiedene Fächer und Aktivitäten, die eine vielseitige Bildung ermöglichen.
College
Das College ist eine wichtige Bildungseinrichtung in den USA. Es bietet verschiedene Studiengänge und Bildungsprogramme an. Es ist ein wichtiger Bestandteil des amerikanischen Hochschulsystems und bietet eine Vielzahl von Weiterbildungsmöglichkeiten in verschiedenen Fachbereichen wie Wirtschaft, Technik, Sozialwissenschaften und Kunst.
Das College ermöglicht den Studierenden eine spezialisierte Ausbildung und fördert die persönliche und berufliche Entwicklung.
Es gibt verschiedene Arten von Colleges, darunter Community Colleges und vierjährige Colleges. Diese bieten diplombasierte Programme sowie Associate- und Bachelor-Abschlüsse an. Das College ermöglicht den Studierenden auch, sich auf ihre Interessen zu konzentrieren und sich auf ihre zukünftigen Berufsziele vorzubereiten.
Studienmöglichkeiten in den USA
Im amerikanischen Bildungssystem können Studenten eine breite Palette von Studienrichtungen wählen. Die Einschreibung an einem College oder einer Universität eröffnet viele Möglichkeiten für Studienprogramme und Berufsausbildungen.
Fächerwahl
In amerikanischen Schulen haben Schüler die Möglichkeit, ihre Fächerwahl zu gestalten. Neben den Pflichtfächern wie Mathe, Englisch und US-Geschichte können sie aus einer Vielzahl von Wahlfächern wählen.
Dazu gehören Themen wie Kunst, Musik, Fremdsprachen oder auch technische Fächer. Diese Fächerwahl ermöglicht es den Schülern, ihre Interessen und Stärken zu entdecken und zu fördern.
Darüber hinaus bereitet sie die Schüler auf ihre zukünftigen beruflichen oder akademischen Wege vor.
Die Fächerwahl in Amerika gibt den Schülern die Flexibilität, ihren Bildungsweg individuell zu gestalten und verschiedene Bereiche kennenzulernen. Es trägt dazu bei, dass Schüler ein breites Wissen erlangen und ihre Talente entwickeln können.
Noten und Tests
Die Leistung von Schülern in den USA wird durch Noten bewertet, die häufig auf einer Skala von A bis F basieren. Tests und Prüfungen spielen eine wichtige Rolle im amerikanischen Schulsystem und werden regelmäßig abgehalten, um das Verständnis und die Leistungen der Schüler zu bewerten.
Darüber hinaus können auch Gruppenprojekte, mündliche Prüfungen und Hausaufgaben zur Gesamtbewertung beitragen. Die Schüler haben oft die Möglichkeit, ihre Leistungen durch zusätzliche Klassen oder Prüfungen zu verbessern, was als „Extra Credit“ bezeichnet wird.
College oder University
Das amerikanische Bildungssystem bietet verschiedene Hochschultypen, darunter das College und die University. Das College ist in der Regel eine kleinere Institution, die sich auf Bachelor-Abschlüsse und Berufsausbildung konzentriert.
Die University hingegen ist in der Regel größer und bietet sowohl Bachelor- als auch Master- und Promotionsprogramme an. Beide bieten vielfältige Studienmöglichkeiten in verschiedenen Fachbereichen, einschließlich der Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften.
Darüber hinaus gibt es Community Colleges, die Associate Degrees und Zertifikatsprogramme anbieten.
Besonderheiten des amerikanischen Bildungssystems
Schulbusse sind ein charakteristisches Merkmal des amerikanischen Bildungssystems und bringen Schüler sicher zu und von der Schule. Außerschulische Aktivitäten wie Sportteams und Clubs werden stark gefördert und tragen zur ganzheitlichen Entwicklung der Schüler bei.
Außerschulische Aktivitäten
Schulen in den USA bieten eine Vielzahl außerschulischer Aktivitäten an, darunter Sportteams, Theatergruppen, Musikensembles und Freiwilligenarbeit. Diese bieten den Schülern die Möglichkeit, ihre Talente zu entdecken und zu entwickeln sowie wichtige soziale und organisatorische Fähigkeiten zu erwerben.
Sportteams wie Basketball, Fußball und Leichtathletik sind besonders beliebt und fördern Teamarbeit und Disziplin. Theatergruppen und Musikensembles ermöglichen es den Schülern, ihre kreativen Fähigkeiten zu entfalten, während Freiwilligenarbeit eine Gelegenheit bietet, sich für die Gemeinschaft zu engagieren und Verantwortungsbewusstsein zu entwickeln.
Des Weiteren bieten Schulen auch Clubs und Organisationen an, die sich mit verschiedenen Interessen und Hobbys befassen, wie z.B. Schachclub, Umweltschutzgruppen oder Fremdsprachenclubs.
Schulbusse
Schulbusse sind ein wesentlicher Bestandteil des amerikanischen Schulsystems. Sie bieten Schülern eine sichere und zuverlässige Möglichkeit, zur Schule zu gelangen. In den USA gibt es ein umfangreiches Netzwerk von Schulbussen, das Schüler aus verschiedenen Gegenden abholt und zur Schule bringt.
Die Schulbusse folgen einem festgelegten Fahrplan und stellen sicher, dass die Schüler pünktlich zur Schule kommen und wieder sicher nach Hause zurückkehren. Dieser Service gewährleistet, dass alle Schüler unabhängig von ihrem Wohnort Zugang zu Bildungseinrichtungen haben.
Schulbusse tragen auch zur Verringerung des Verkehrsaufkommens rund um die Schulen bei, indem sie die Anzahl der Eltern reduzieren, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen.
American Dream
Der American Dream ist ein zentraler Bestandteil des amerikanischen Bildungssystems. Junge Menschen werden ermutigt, hart zu arbeiten und sich durch Bildung und Einsatz die Möglichkeit auf sozialen Aufstieg zu sichern.
Dies spiegelt sich auch in der Vielfalt der Studienmöglichkeiten an amerikanischen Hochschulen wider, wo Studenten die Chance haben, ihre Interessen und Talente zu verfolgen. Der American Dream beeinflusst auch die außerschulischen Aktivitäten, da Schüler dazu ermutigt werden, sich durch Engagement und Leistung Auszeichnungen und Stipendien zu sichern.
Für viele Schüler ist der American Dream eine Quelle der Motivation, die sie dazu inspiriert, hart zu arbeiten und nach Erfolg zu streben. Das amerikanische Bildungssystem bietet Chancengleichheit und fördert Eigeninitiative sowie persönliche Entwicklung.
Schüleraustausch
Beim Schüleraustausch haben Schüler die Möglichkeit, für eine gewisse Zeit in einer amerikanischen Schule zu studieren. Dies bietet eine einzigartige Gelegenheit, die amerikanische Kultur und das Bildungssystem aus erster Hand zu erleben.
Während des Austauschs können Schüler neue Fächer kennenlernen, außerschulische Aktivitäten erleben und Freundschaften mit amerikanischen Schülern schließen. Der Schüleraustausch ermöglicht es den Teilnehmern auch, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern und interkulturelle Kompetenzen zu entwickeln, die in der globalisierten Welt von großem Wert sind.
Bewertung und Vergleich mit dem deutschen Schulsystem
Das amerikanische Schulsystem und das deutsche Schulsystem weisen einige deutliche Unterschiede auf. In den USA gibt es eine Schulpflicht bis zum 18. Lebensjahr, während in Deutschland die Schulpflicht nach der 9.
oder 10. Klasse endet. In Amerika stehen außerdem verschiedene Hochschultypen zur Auswahl, wie Community Colleges und Ivy League Universitäten, während in Deutschland Universitäten und Fachhochschulen dominieren.
Das amerikanische Schulsystem legt zudem einen starken Fokus auf außerschulische Aktivitäten und sportliche Veranstaltungen, was in Deutschland nicht in diesem Ausmaß praktiziert wird.
Auch das Bewertungssystem unterscheidet sich: In den USA werden Noten von A bis F vergeben, während in Deutschland die Notenskala von 1 bis 6 reicht. Darüber hinaus ist das Bildungssystem in den USA stark von einer Vielzahl von Wahlfächern geprägt, während in Deutschland das Kursangebot in der Regel stärker strukturiert ist.